Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf im Kanton Bern, als Sohn des protestantischen Pfarrers Reinhold Dürrenmatt und dessen Ehefrau geboren. Das Abitur machte er 1941 in Bern, wohin die Eltern mit ihm und seiner drei Jahre jüngeren Schwester 1935 gezogen waren. Danach studierte er Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften in Bern und Zürich (1941 - 1946). 1946 heiratete Friedrich Dürrenmatt die Schauspielerin Lotti Geißler. Sechs Jahre später zogen die beiden mit ihrem Sohn Peter und ihrer Tochter Ruth nach Neuchâtel.
Anfangs unentschlossen, ob er lieber Maler oder Schriftsteller werden sollte, versuchte Friedrich Dürrenmatt es mit dem Schreiben und finanzierte seinen Lebensunterhalt in den ersten Jahren als Theaterkritiker und durch Auftragsarbeiten, zwischendurch auch als Zeichner und Grafiker. 1945 veröffentlichte er seine erste Erzählung in einer Berner Tageszeitung ("Der Alte"), und am 19. April 1947 wurde sein erstes Theaterstück uraufgeführt ("Es steht geschrieben"). Weltbekannt wurde Friedrich Dürrenmatt durch die Stücke "Der Besuch der alten Dame" (1956) und "Die Physiker" (1962).
Dürrenmatt lehnt jede künstlerische, politische oder religiöse Fixierung ab; er bezeichnet es als seine Aufgabe, nicht Therapeut, sondern Diagnostiker, nicht Ideologe, sondern skeptischer Opponent zu sein, dessen Literatur das Publikum zu Irritation und kritischer Reflexion bewegen soll. Angeregt durch mythologische, profan- und religionsgeschichtliche, sowie auch naturwissenschaftliche Stoffe, geht es in seinen Werken um Recht und Unrecht, Macht und Gewalt, Ohnmacht und Gnade; es agieren Richter und Angeklagte, Henker und Opfer.
(Harenbergs Lexikon der Weltliteratur, Band 2, S. 802)
Nach dem Tod seiner Ehefrau Lotti im Januar 1983 heiratete Friedrich Dürrenmatt am 8. Mai 1984 die Journalistin, Schauspielerin und Filmemacherin Charlotte Kerr.
Am 14. Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in seinem Haus in Neuchâtel.
Sein ganzes Leben lang hat Friedrich Dürrenmatt gezeichnet. Seine ersten Bilder entstanden, bevor er seine erste Kurzgeschichte „Weihnacht“ geschrieben hatte. In unregelmäßigen Abständen drängte es ihn an die Leinwand oder zu seinem Zeichenblock, wo er dann Stunden, sogar Tage an ein und demselben Bild verbringen konnte. Dürrenmatt zeichnete mit Vorliebe Motive aus der griechischen Mythologie, antike Figuren wie Minotaurus, Herkules und Sisyphus. In seinen Bildern wimmelt es von Sonnensystemen, Milchstrassen und Planeten. Außerdem zeichnete er viele Bilder mit christlichen Motiven wie „Der Papst“, der „Turmbau zu Babel“ und zahlreiche Kreuzigungsmotive. Dürrenmatt malte auch Darsteller seiner Theaterstücke, so etwa Leonard Steckel als der „Meteor“. Außerdem gibt es Szenen aus „Frank der Fünfte“, die Dürrenmatt graphisch gestaltet hat.
Ausgestellt hat Dürrenmatt seine Bilder nur dreimal. Jedesmal mußte er regelrecht dazu überredet werden.
Nicht viele Menschen wissen, daß Dürrenmatt malte und daß er eigentlich Maler werden wollte. Auch noch spät in seinem Leben bedauerte Dürrenmatt immer wieder, daß er in jungen Jahren keine Kunsthochschule besucht hat. Er verbrachte viel Zeit mit der Malerei, außerdem schrieb er viel über bildende Kunst, so daß man seine Beschäftigung damit nicht mehr nur ein „Hobby“ nennen kann.
Friedrich Dürrenmatt (1921-2010), Leben & Werk
Anschließend begann er zu schreiben, zunächst Theaterstücke. 1947 debütierte er mit "Es steht geschrieben". Seine Dramen umfassten schließlich 17 Bände.
Daneben schrieb Dürrenmatt, auch um die finanzielle Situation seiner Familie zu verbessern, Krimis. "Der Richter und sein Henker" (1950) wurde 1975 von Maximilian Schell mit Jacqueline Bisset und Jon Voight verfilmt.
Auch das vielgespielte Theaterstück "Der Besuch der alten Dame" (1956) wurde 1982 mit Maria Schell in der Hauptrolle verfilmt.
1962 kamen die "Die Physiker" – hier in einer Inszenierung des Deutschen Theaters Berlin – heraus, laut Dürrenmatt eine Komödie.
Dürrenmatts wohl berühmtestes Werk ist das Drehbuch zu dem Spielfilm "Es geschah am hellichten Tag" (1958) mit Gert Fröbe (Foto) und Heinz Rühmann in den Hauptrollen.
Fröbe spielt darin einen Kindermörder, der von einem Kommissar (Rühmann) gejagt wird, der dabei die Tochter seiner Wirtin als Lockvogel einsetzt.
Friedrich Dürrenmatt mit Heinz Rühmann (M.) und dem Regisseur Ladislao Vajda.
Wiederholt widmete sich Dürrenmatt – hier bei einer Probe des "Urfaust" am Zürcher Schauspielhaus Anfang der 70er – hauptberuflich der Theaterarbeit. In seiner Dramentheorie entwickelte er das Konzept der Tragikomödie.
Friedrich Dürrenmatt starb am 14. Dezember 1990 in Neuenburg. Vier Jahre zuvor war ihm der Büchner-Preis, die wichtigste deutsche Literaturauszeichnung, verliehen worden.
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Сергей Матвеевич, красиво, лаконично.Спасибо!
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