Die Klischees über die Schweiz kommen nicht von ungefähr und auch nicht aus dem Ausland, sondern von den Eidgenossen selbst.
Das war auch deutlich zu sehen in der Ausstellung "Paradies Schweiz", die bis Ende Juli 2010 im Museum für Gestaltung in Zürich eine Hundertschaft von Schweizer Plakaten zeigte.
Laut Ausstellungskatalog ist die Schweiz "eine Projektionsfläche von Sehnsüchten, die in das 18. Jahrhundert zurückreichen". Gepflegt wird diese Projektionsfläche seither von Dutzenden fleißiger Werbekünstler, die über die Jahrzehnte das Bild vom idyllischen "Schoggi-Land" in buntesten Farben ausmalten.
Symbole eidgenössischen Stolzes sind aber nicht nur Kakao und Schokolade (1959)...
... sondern auch Eier (1971)...
... Kühe (1971)...
... und natürlich Skifahrer (1940).
Auch Berge prägen das Bild von der Schweiz. So gilt das Matterhorn-Plakat (1908) von Emile Cardinaux bis heute als Inkunabel der Schweiz-Werbung.
Überhaupt spielt das Thema Fremdenverkehr eine große Rolle. Mal wirbt die Schweiz für sich als "Sonnenland" (1918)...
... und mal als Reiseziel für Freunde des Wintersports (1936).
Davos lockt mit Schlagwörtern wie "Kraft" und "Gesundheit" (1926).
Immerhin kann man sich hier sogar mit einem Strandbad mitten im Hochgebirge rühmen (1933).
Auf dem Sprung befindet sich auch diese Kuh, die für Schweizer Milch als Energydrink wirbt (1996).
Der Nationalstolz kommt immer wieder durch: Als die Swissair noch flog, wurde sie von Bauernburschen und Schafen bejubelt (1954).
Dabei taucht die Schweizer Flagge als Motiv immer wieder auf (1928).
Genäht wird sie mit einer "Freundin fürs Leben" - der Nähmaschine Marke "Helvetia" (1942).
"Flagge zeigen" heißt es auch auf diesem Plakat, das sich nicht nur zur Schweiz, sondern auch zur UNO bekennt (2002).
Tatsächlich ist die Schweiz aber nicht nur paradiesisch, wie es die meisten Poster vermuten lassen. Natürlich gibt es auch hier Probleme.
На: Die Schweiz auf Postern
На: Die Schweiz auf Postern
Vielen Dank Ihnen, Natalja Jefimowna!
Die Eidgenossen sind keine Parteigenossen!