Der Berliner Zoo mit dem berühmten Elefantentor. Ursprung des Zoos war eine Tiersammlung von Friedrich Wilhelm III. auf der Pfaueninsel. Friedrich Wilhelm IV. folgte dann unter anderem Alexander von Humboldts Anregung einen Zoo anzulegen.
Am 1. August 1844wurdeder Zoologische Garten als erster Zoo in Deutschland und neunter in Europaeröffnet. Er lag damals für die Berliner nicht im Stadtzentrum. Sie kamen nur schleppend und ärgerten gerne die Tiere.
Um die wirtschaftliche Grundlage zu verbessern, erhielt der Zoo 1845 die Rechtsform eines Aktien-Vereins. Heute hält das Land Berlin eine Aktie, die übrigen 3999 befinden sich in Privatbesitz.
Ludwig Heck, der zweite hauptberufliche Zoodirektor, nach Heinrich Bodinus, hatte die Idee für exotische Tierhäuser wie das Elefantenhaus. So kamen fremde Welten mit den Tieren nach Berlin – und mehr Besucher.
1913wurdedas große Aquariumeröffnet. Die Krokodilhalle im 1. Stock war die erste begehbare Tieranlage im Inneren eines Gebäudes.
Eine der ersten Zoo-Berühmtheiten war Gorilla Bobby. 1935, kurz vor seinem Tod, wog er 262 Kilo. Heute ist er im Museum für Naturkunde zu sehen.
So ging man 1935 mit einem Bären um, dem ein Zahn gezogen werden musste. Bildung, Forschung und Erholung hatte sich der Zoo damals auf die Fahne geschrieben, seit 1956 bemüht man sich auch um den Artenschutz.
Bevor der II. Weltkrieg ausbrach, umfasste der Säugetierbestand 1196 Tiere. Nach den Bombenangriffen auf Berlin waren es nur noch 91 – darunter auch Knautschke, der zur Legende wurde.
Berliner Schüler baten nach dem Krieg den indischen Ministerpräsidenten Pandit Nehru um einen Elefanten. Mit Erfolg: Im Juli 1951 traf Shanti ein. Er durfte morgens immer im Zoo spazieren gehen.
Am 5. November 1980 kamen die Pandas Bao Bao und Tian Tian nach Berlin, die der ehemalige chinesische Ministerpräsident Hua Guofeng Deutschland zum Geschenk gemacht hatte.
Auch Bundeskanzler Helmut Schmidt (mit Mütze) kam vorbei, um sich die Tiere anzusehen.
Zum erhofften Nachwuchs kam es auch nicht, als die beiden endlich zueinander durften.
15.126 Tiere in 1462 Formen leben heute im Berliner Zoo - 7699 sind es im Berliner Tierpark. Wer nicht den ganzen Tag Zeit hat, sollte sich gut auskennen, um seine Lieblingstiere zu finden.
Kinder feiern noch immer mit Vorliebe Geburtstage im Zoo.
Mit ihrer Kita-Gruppe kommen die Jüngsten heute sogar kostenlos zu den Tieren. Vergünstigungen für Ärmere und Kinder gab es schon immer im Zoo.
Rund 2,5 Millionen Besucher kommen alljährlich in den Zoo – der auch ein Park ist: 2500 Bäume in 30 Arten stehen hier unter anderem.
Im Flusspferdhaus wachsen sogar Bananen, die natürlich fachmännisch geerntet werden.
Im Juni 2007 wurde das neugestaltete Nachttierhaus wiedereröffnet. Durch eine Umkehrung der Lichtphasen können Besucher hier auch dämmerungsaktive Tiere in Aktion beobachten.
Bis 2007 war Jürgen Lange Zoodirektor. Er ist Aquarienexperte, hilft heute bei der Konzeption von Aquarien weltweit. Am 30. Januar 2007...
...übergab Lange den Zooschlüssel an Bernhard Blaszkiewitz, der seither Chef des Zoos und auch des Tierparks ist.
Der legitime Nachfolger von Knautschke - der das legendäre Flusspferdnoch übertrumpfte: Knut. Der kleine Eisbär brachte dem Berliner Zoo Millionengewinne.
Pfleger Thomas Dörflein zog den kleinenEisbären, den seine Mutter nicht angenommen hatte, mit der Flasche auf.
Als Dörflein 2008 überraschend starb, war die Trauer in Berlin, aber auch weltweit unter den Knutfans, riesig.
Knut war mittlerweile schon Star eines Kinofilms, es gibt ihn als Plüschtier und Briefmarke.
Auch ein Zeigefinger sorgte schon für Zoo-Schlagzeilen.
Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz verlor ihn, als er bei einer Besucherführung unvorsichtig einen Schimpansen fütterte.
Schimpanse Pedro nahm nicht nur das Futter, sondern biss auch den Finger ab. Der konnte nicht gerettet werden. Der Direktor hat nun nur noch neun Finger, Pedro geht es gut.
