KiK Textilien und Non-Food GmbHist ein deutscher Textil-Discounter mit Sitz in Bönen, der im Jahr 1994 von Stefan Heinig zusammen mit der Unternehmensgruppe Tengelmann gegründet wurde. Das Unternehmen ist die größte Textil-Discount-Kette in Deutschland und verfügt über 3000 Filialen in Deutschland, Österreich, Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. KiK ist ein Akronym und bedeutet „Kunde ist König“. Im Jahr 1996 gab es in Deutschland ein Filialnetz von 225 Geschäften. Vier Jahre nach Gründung des Unternehmens expandierte KiK nach Österreich, wo KiK Ende 2005 über 230 Filialen verfügte. Der Versuch, ab dem Jahr 2000 den dänischen Markt zu erobern, schlug schon 2004 fehl. Für die Zukunft ist eine weitere Expansion auf 5000 Filialen geplant. Im Jahr 2007 wurde die Expansion auf Slowenien und Tschechien und 2008 auf Ungarn und die Slowakei ausgeweitet. Am 30. November eröffnete KiK die 3.000ste Filiale. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz in Höhe von 1,63 Milliarden Euro. KiK hat seit Bestehen des Unternehmens insgesamt circa 6000 Männer und Frauen ausgebildet. Insgesamt bietet der Textildiscounter 16 verschiedene Ausbildungsrichtungen an, darunter die Ausbildung zum Bürokaufmann, zum Einzelhandelskaufmann, zum geprüften Handelsassistenten oder zum Bauzeichner. Neben den klassischen Berufen gibt es weitere Ausbildungsmöglichkeiten zum Fachlagerist oder Personaldienstleistungskaufmann. KiK stellt jährlich zwischen 700 und 1000 neue Auszubildende ein. In den Spielzeiten 2002/03 und 2003/04 war KiK der Hauptsponsor des Fußballvereins Arminia Bielefeld und anschließend 2004/05 und 2005/06 der Hauptsponsor des Fußballbundesligisten Werder Bremen. In der Spielzeit 2007/08 war KiK Hauptsponsor der Bundesligisten Hansa Rostock und VfL Bochum (2,5 Millionen Euro pro Saison), dessen Hauptsponsor sie auch in der Spielzeit 2008/09 waren. Für die Dauer der Handball-Weltmeisterschaft 2009 in Kroatien war KiK außerdem Hauptsponsor der deutschen Handball-Nationalmannschaft der Männer. In Österreich sponsert KiK die österreichischen Fußballschiedsrichter und ist seit Anfang 2011 Hauptsponsor des Grazer Traditonsvereins GAK (Österr. 3. Liga). Des Weiteren wird seit Jahren der deutsche Boxsport gefördert sowie der Eishockeyklub EHC Dortmund. Auch der FC Brünninghausen wird von KiK gesponsert.
Unter dem Slogan „Besser als wie man denkt“ startete KiK am 30. August 2009 seine Werbekampagne mit dem neuen Unternehmens-Testimonial Verona Pooth in Deutschland und Österreich. 2007 hatten Mitarbeiter von KiK Textilien und Non Food GmbH & Co. KG in Österreich eine Betriebsratswahl zustandegebracht. Der Spitzenkandidat und dessen Liste wurde aber von der mehrheitlich unternehmensnahen Wahlkommission nicht zugelassen, da diese behauptete, dass sie 3 von 15 Unterstützungserklärungen nicht lesen könne und diese somit ungültig seien. Der Spitzenkandidat, Andreas Fillei, wurde zwei Tage nach Ausschreibung der Wahl ohne Angabe von Gründen fristlos entlassen. Gleichzeitig erhielt er in allen KiK-Filialen Hausverbot. Das Arbeits- und Sozialgericht Wien hatte diese Entlassung als rechtswidrig erkannt und das Hausverbot musste zurückgenommen werden. Die wahlwerbende verbliebene Liste wurde vom KiK-Management Österreich und Deutschland aufgestellt. Nach der Wahl haben die Mitglieder dieser Liste die Wahl nicht angenommen. Somit hat KiK Österreich keinen Betriebsrat. Der Textildiscounter hatte sich monatelang gegen Betriebsratswahlen zur Wehr gesetzt. Nach der Entlassung des Spitzenkandidaten demonstrierten etwa 300 Mitarbeiter und Gewerkschafter vor der KiK-Zentrale in Wien. Es wird vorgeworfen, dass Vor- und Abschlussarbeiten von mindestens einer Stunde am Tag trotz Niedrigstgehältern nicht ausgezahlt werden und Arbeitszeiten extrem kurzfristig verschoben wurden. Am 9. Oktober 2007 erstattete die Gewerkschaft ver.di Anzeige gegen KiK. Sie wirft dem Textildiscounter Lohndumping vor. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat am 26. November 2007 das Verfahren gegen KiK wegen Lohndumpings eingestellt. Es konnten keine strafrechtlich relevanten Hinweise festgestellt werden. In einem nicht rechtskräftigen Urteil (Aktenzeichen 4 Ca 274/08) stufte das Arbeitsgericht Dortmund die Bezahlung einer Teilzeitangestellten als sittenwidrig ein. Im August 2010 kündigte das Unternehmen an, allen Mitarbeitern ab 1. Oktober 2010 einen Mindestlohn von 7,50 Euro zahlen zu wollen. Diese Entscheidung sei vor dem HIm Mai 2009 ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz, da das Unternehmen seit Januar 2008 seine Bestandsmitarbeiter viermal im Jahr bei der Auskunftei Creditreform überprüfen lässt. Insgesamt wurden dabei über 49.000 Auskunftsanfragen gestellt. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein, da sie keine systematische Aussiebung der Mitarbeiter nachweisen konnte, prüfte jedoch im Juli 2010, ob sich der Anfangsverdacht für ein neues Verfahren ergibt, nachdem ein ehemaliger Bezirksleiter aussagte, dass das Unternehmen diese Auskünfte benutzte, um Mitarbeiter mit finanziellen Schwierigkeiten zu entlassen. Nach Recherchen des ARD-Magazins Panorama, deren Ergebnis in der Sendung vom 22. Juli 2010veröffentlicht wurde, bestätigen sich die Vorwürfe. Im besagten Beitrag kommt unter anderem ein ehemaliger Bezirksleiter zu Wort, der im Detail die Systematik des Ausspähens bestätigt und bezeugt, dass diese Praxis von der KiK-Personalleitung angewiesen wurde.
KiK kauft direkt über eigene Büros und über Importeure ein. Weder Länder, noch Namen und Anzahl der Lieferanten pro Land werden veröffentlicht. Bekannt ist nur, dass KiK unter anderem in China und Bangladesch einkauft. Die Kampagne für saubere Kleidung konnte drei der Lieferanten in Bangladesch ausfindig machen und massive Arbeiterrechtsverletzungen nachweisen.
Aufgrund von Kritik hat KiK seinen Verhaltenskodex überarbeitet, doch auch im neuen Verhaltenskodex wird den Arbeitnehmern kein existenzsichernder Lohn eingeräumt. Nur der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn wird ihnen zugestanden. Dieser liegt in Bangladesch bei circa 18–24 Euro pro Monat und reicht nicht zum Überleben. Es wird beklagt, dass es in den Zuliefererfabriken kein Recht auf Vereinigungsfreiheit gebe. Es gibt keine schriftlichen Arbeitsverträge, die Arbeitszeiten werden zum Teil massiv überschritten und die Entlohnung ist nicht transparent. Laut einer Reportage des NDR am 7. April 2010 hat sich trotz des Versprechens auf Besserung durch KiK nichts an den kritisierten Zuständen geändertIn einer weiteren NDR-Reportage vom 5. August 2010 dokumentierte der NDR abermals die Zustände in Bangladesch. Aus der Reportage geht u. a. hervor, dass die Versprechen, die KiK zur Besserung der Arbeitsbedingungen gelobte, nicht eingehalten wurden. KiK forderte seine Lieferanten in Bangladesch 2010 dazu auf, "seit dem 1. November die Lohnerhöhungen ausnahmslos umzusetzen." Gleiches forderte KiK nach eigenen Angaben für Sublieferanten seiner Partner vor Ort.In den letzten Jahren wurde im europäischen Schnellwarnsystem RAPEX mehrfach vor gefährlichen Produkten aus dem Sortiment von KiK gewarnt. Erhöhte Bleigehalte, verbotene Azo-Farbstoffe und Formaldehyd in Kinderspielzeugen und -bekleidung sowie Biozid in Schuhen sind nur einige der dort gelisteten Beispiele. Eine Kommunikation dieser Gefahren findet jedoch so gut wie nicht statt.